Ich bin heute mehr oder minder zufällig über das Beatmaps Projekt von Facial Removal Service gestolpert, siehe auch hier für interessante Kommentare und Links.  Ich muss sagen, ein sehr inspirierendes Projekt, das man zur Locative Art rechnen kann, was wiederum unter Augmented Reality fällt. Also total hip…

Das Prinzip ist im Prinzip simpel und modernste Technik, die man heutzutage ja an jeder Straßenecke nachgeworfen bekommt (wenn man genügend Euro zurückwirft) macht es möglich: Nehme deine GPS-Koordinaten und bilde sie auf irgendetwas ab zum Zwecke der der Steuerung von irgendetwas. Hier: Beats & Loops, aber man kann natürlich auch alles andere nehmen.

Da kamen doch gleich Visionen bei mir auf, allerdings genau die, die Jesse Stiles und Richard Pell (und vor Ihnen auch schon andere, z.B.  AudioNomad) gehabt haben.  Vor allem sehe ich aber noch eine mögliche Verbindung mit den Situationisten, die mir gerade viel im Kopf rumspuken, und ihrer Idee von Psychogeographie und dérive, heißt: die bewusste Erfahrung (oder besser Ergehung) des urbanen Raums in seinen psychologischen Dimensionen, generell das Aus-, Um- und Neudeuten von Orten und Archtitekturen,  u. a. durch zielloses aber absichtsvolles Herumstreifen und Sich-Verirren.

Also los:  Die Stadt wird auf sich überlappende Gebiete abgebildet, die jeweils einem Musikstück entsprechen, die Überlappungen sind Cross-Fading-Zonen. Und dann nehme man ein Streaming- und GPS-fähiges device und streife durch die Stadt, gleichsam geisterhaft begleitet durch den Soundtrack, den eine unbekannte Macht (=eine konspirative musikgeographische Geheimgesellschaft o.ä.)  ausgelegt hat. Sagen wir: Elektrotracks in Wilhemsburg, Hiphop in Steilshoop, Jazz in Eimsbüttel, Schlager in Norderstedt, Klassik in der Innenstadt, Punkrock in St. Pauli… (es geht natürlich auch origneller…)

Und so ein System wäre sicherlich auch dazu geeignet, die eigene Playlist in Abhängigkeit davon, wo man sich gerade in der Stadt befindet, automatisch zu generieren.

Wer kann iPhone Apps programmieren?!