Heilloses Durcheinander

19. Juni 2009

Die Popkomm fällt aus! Zu geringe Beuscherzahlen, außerdem wolle man ein Zeichen setzen, die Politik müsse endlich etwas tun!

„Kein rechtsfreier Raum Internet!“ rufen die einen. „Alles für alle – und zwar umsonst!“ die Anderen. Wer will eigentlich was? Generell sind es die Vertreter des traditionellen Zweiges, welche sich gegen eine volle Ausschöpfung des Neuzeitwunders Internet aussprechen.

IRAN – Welch gutes Beispiel! Es ist meines Ermessens das erste Mal, dass das Internet zeigen darf, was es kann. Die Welt weiß Bescheid, wir sehen Videos, lesen Blogs, wissen, wo welche Demo ist, bevor die Polizei da ist. Dabei ist das alles verboten, nicht nur, weil die Mullahs es so wollen, auch werden die ins Internet gestellten Beiträge jegicher Art ja ohne zu Fragen weiterverbreitet; gerade dies macht ja die Macht des Mediums aus. Nun gut, der Bogen ächzt, weit habe ich ihn gespannt. Aber es wird.

Die Presseverlage plädieren für einen stärkeren Schutz ihrer Rechte, sonst, so drohen sie, sei Schluss mit seriösem Journalismus. Ham wa doch schon ma gehört. „Achtung, Achtung! Bald gibt’s keine gute Musik mehr, denn ohne Geld gibt es keinen Schaffensantrieb!“ … stimmt doch gar nicht. Siehe „Good Copy, Bad Copy„. Siehe Nachrichten aus der Islamischen Republik. Und ich – ich mach auch gute Musik. Und ich schreibe auch gute Sachen. Und all das will ich durchs Internet jagen, auf dass ein jeder sich dran erfreue, der es versteht, sich zu freuen.

Nebenbei: Anfang des Jahres fand in Berlin eine Messe unter dem Namen „Audiopoverty“ statt. Guckt mal unter audiopoverty.de, viel viel interessantes Zeug, Querverweise, Künstler, Kritiker, Freaks, alle kommen sie zu Wort. Unter „Archive“ findet sich fast das gesamte Program der Messe in Schriftform, dazu Podcasts und Videos. Eine Bitte hätte ich: Lasst mir ein Thema übrig, denn ab jetzt feiere ich Geburtstag. olley